Die „Zeitungemäße“ ist eine Persiflage auf das barocke Kantatenwesen. In ihr geht es darum, wie ein Chor sich fühlt, wenn er in einer kalten Kirche auftreten muss. Dabei werden nicht nur barocke Kompositionstechniken auf die Schippe genommen, es geht auch um die Aufführungspraxis: Zu laute Orchester übertönen zu leise Sänger, der Sopran ist in Anlehnung an das Kastratentum mit Männern besetzt, vierteltönige Fugen und unzählige Zitate aus bekannten barocken Werken sind nur einige der Überraschungen, die dieses Werk bereit hält. Einige werden im Kommentar erklärt, der der Aufführung mit bewusst schlecht gespielten Klangbeispielen vorausgeht. Ein Muss für jeden Freud barocker Kirchenmusik!